Verbandsgeschichte

Seit über 44 Jahren gibt es den Zweckverband Wirtschaftsförderung Zabergäu, der das interkommunale Industriegebiet "Langwiesen" betreibt.

 

Die Idee

 

Geistige "Mutter" der interkommunalen Zusammenarbeit von damals 18 selbstständigen Gemeinden im Zabergäu, war Frau Herta Thiele. Als Regierungsbaurätin beim damaligen Regierungspräsidium Nord-Württemberg in Stuttgart, hat sie die Idee einer "Nahbereichsplanung" in die Wege geleitet. Als Leiterin der Kreisplanungsstelle beim Landratsamt Heilbronn, setzte sie gemeinsam mit dem damaligen Landrat Otto Widmaier ihre Initiative fort. Ziel war es, das damals strukturschwache Gebiet, das noch weitgehend landwirtschaftlich orientiert war, wirtschaftlich zu stärken. Der Verband bekam die Aufgabe, anstelle der Gemeinden die mit der Industrieansiedlung zusammenhängenden Aufgaben zu übernehmen. Dabei sollte aus raumordnerischer Sicht auch vermieden werden, dass jede der Gemeinden ihr eigenes Gewerbe- oder Industriegebiet an den Ortsrand platziert.

 

Die Verbandsgründung

 

Mit Unterstützung des damaligen Regierungspräsidenten Römer und des Heilbronner Landrats Widmaier, wurden in zahlreichen Informationsveranstaltungen die Bürgermeister und Gemeinderäte von über 20 Gemeinden über die "Idee" einer interkommunalen Zusammenarbeit und eines gemeinsamen Industriegebiets informiert. Es zeichnete sich ab, dass sich 18 Gemeinden des Zabergäus zu einem Zweckverband zusammenschließen können, um ein gemeinsames, ein etwa 73 ha umfassendes Industriegebiet auf den Gemarkungen von Frauenzimmern und Cleebronn im Laufe der Zeit zu erschließen. Tatsächlich haben es die Befürworter unter der Leitung von Frau Herta Thiele geschafft, bis zum Jahresende 1970, alle Gemeinderäte der 18 Gemeinden "unter einen Hut" zu bringen. Erfreulicherweise erklärte sich der Landkreis bereit, einen einmaligen Zuschuss von ca. 400.000.- DM aufzubringen und damit 25 %iger Teilhaber zu werden. Allerdings setzte sich der Landkreis zum Ziel, sich aus dem Verband zurückzuziehen, wenn der 1. Bauabschnitt des gemeinsamen Industriegebiets erschlossen ist und der Verband endgültig auf "eigenen Füßen" steht. Dies war im Jahre 1979 der Fall.

Die Verbandsgründung durch die Unterschrift der 18 Bürgermeister und des Landrats erfolgte mit dem Beschluss über die Verbandssatzung am 29.12.1970. Der Verband ist am 18.04.1971 nach dem vorliegenden aufsichtsrechtlicher Genehmigungen der entsprechenden Bekanntmachung rechtsverbindlich entstanden.

 

Mitglieder bei der Verbandsgründung

 

Ursprünglich war angedacht, dass insgesamt 20 Gemeinden gemeinsam die Industrieansiedlung an einem zentralen Standort im Zabergäu betreiben. Bis zum Jahresende 1970, waren 18 Gemeinden mit der Verbandsgründung einverstanden. Zur Feststellung des Beteiligungsschlüssels, wurde ein System unter Berücksichtigung der Einwohnerzahlen der Gemeinden und der Entfernung zum geplanten Industriegebiets, ausgearbeitet. Aus diesem System errechneten sich die Beteiligungsquoten und die Stimmenzahlen. Der Landkreis beteiligte sich mit einem pauschalen Anteil von 25 % am Verband.

 

    Landkreis Heilbronn

25,0 %

    Botenheim

4,1 %

    Brackenheim

20,2 %

    Cleebronn

10,5 %

    Dürrenzimmern

2,4 %

    Eibensbach

2,3 %

    Frauenzimmern

6,0 %

    Güglingen

10,3 %

    Haberschlacht

0,5 %

    Hausen a. d. Zaber

0,8 %

    Leonbronn

1,0 %

    Meimsheim

4,9 %

    Neipperg

0,6 %

    Nordhausen

0,4 %

    Ochsenburg

0,8 %

    Pfaffenhofen

4,3 %

    Stockheim

3,0 %

    Weiler a. d. Zaber

0,6 %

    Zaberfeld

2,3 %

 

100,0 %